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... übernahmen Herolde Botengänge zwischen den Fronten. Damit sie unverletzt durch die gegnerischen Reihen zu deren Lager schreiten konnten war eine unverwechselbare Tracht von Nöten die den Herold schon von weitem als eben dieses auswies. Dies war der Tappert der in manchen Ländern auch heute noch in dieser Form bei festlichen Anlässen getragen wird. Oft wird der Herold auch mit einem weißen Heroldsstab abgebildet. Im Krieg trug der Herold unter seinem Tappert zwar Rüstung, das führen von Waffen war hingegen verboten da er ansonsten zu schnell mit einem Kombattanten verwechselt hätte werden können. Herolde hatten angeordnete Waffenruhen zu verkündeten und Nachrichten an feindliche Befehlshaber zu übermitteln. Dies konnte den Austausch von Geiseln oder Kriegsgefangenen betreffen oder aber man verabredete einen gewisse Zeit und Ort um sich zu schlagen. Ebenso konnten Forderungen zu Einzelkämpfen zwischen einzelnen Personen verabredet oder aber der Vorschlag zur Kapitulation überbracht werden. Das die Herolde sich so frei zwischen den Fronten bewegen konnten resultierte aus dem Vertrauen das überall in sie gesetzt wurde. Der Ehrenkodex besagte das selbst Hinterhalte des Feindes dem eigenen Herren nicht gemeldet werden dürften. Dem entgegen steht das Regelbuch für Herolde „Sicile“ in dem der Verfasser schreibt dass der Herold seinem Herren mit einfachen Ratschlägen ohne genauere Details behilflich sein dürfe. Der Verfasser begründet dies mit der Christenpflicht Blutvergießen zu verhindern. Nach der Schlacht mussten die Herolde anhand der Wappen Listen der Gefallenen und Gefangenen zusammenstellen und oft auch so entscheiden wer an dem Tag den Sieg davongetragen hatte. Herolde die der gegnerischen Seite den Sieg meldeten konnten sich eine Belohnung sicher sein. Spannenderweise hatte sich die Sitte gebildet das der Herold mit der Kleidung desjenigen entlohnt wurde die der glückliche Empfänger der Botschaft gerade am Leib trug. Üblich waren aber auch Geld und Sachgeschenke, sogar Häuser sind als solche Belohnungen verzeichnet worden. War die Schlacht geschlagen begaben sich die Herolde der Verliererseite zum siegreichen Befehlshaber und beglückwünschten diesem zum Sieg. Da Lösegeldzahlungen für Kriegsgefangene alltäglich waren, hatte der Herold die Aufgabe die adeligen Gefangenen als solche auszusondern damit deren standesgemäße Behandlung sichergestellt war, ohne dabei aber deren wirkliche Identität preiszugeben. Die Verhandlungen über Lösegelder gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Herolds. Mittelalterliche Länder waren aufgeteilt und für die jeweiligen Gebiete gab es jeweils einen Wappenkönig dem die anderen Herolde unterstanden. Die Aufgabe des Wappenkönigs war es für Recht und Ordnung in heraldischen Problemfällen zu sorgen. Es gibt schriftliche Urkunden das sich Wappenkönige dafür eingesetzt haben das um Ihren Lohn geprellte Herolde doch noch ausgezahlt wurden. Des Weiteren gehörte es dazu dass sie Persevanten nach abgelegter Prüfung zu Herolden ernannten.
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